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Markus Mäurer, 21.02.2023
Außerdem in unseren SFF News: Theresa Hannig über per KI generierte Geschichten, Clarksworld Magazine nimmt deswegen keine Einreichungen mehr an, die Legenden der Drachenlanze im Rückblick und eine traurige Meldung zu Leiji Matsumoto.
Es gibt sie noch, Fantasyserien jenseits von Game of Thrones und Der Herr der Ringe, deren Vorlagen, anders als z. B. Das Rad der Zeit in diesem Jahrtausend geschrieben wurden. Und dann auch noch von einer Frau. Die erste Staffel der Serie, die auf dem Grishaverse von Leigh Bardurgo basiert, hat durchaus Eindruck hinterlassen. Auch wenn Puristen stören könnte, dass hier zwei Zeitalter aus zwei unterschiedlichen Unterreihen zusammengeführt wurden. Aber auf Kez Brakkers Diebesband aus Das Lieder der Krähen wollten sie wohl nicht verzichten. Im Trailer werden wieder viel Arme ausgebreitet und mit ihnen herumgefuchtelt. Magie jenseits des Kopfkinos kann schon ziemlich albern aussehen. Die Serie ist trotzdem nicht schlecht. Start der 2. Staffel ist am 16. März auf Netflix.
In ihrer aktuellen Zukunftskolumne für die taz schreibt Autorin Theresa Hannig (Pantopia) über Text-KIs wie ChatGPT, geht der Frage nach, ob sie eine Bedrohung für die schreibende Zunft darstellen und erklärt, warum sie selbst keine Angst davor hat.
Zu Theresas Artikel passt die Meldung, dass das renommierte Clarkesworld Magazine, eine der Anlaufstellen für englischsprachige Phantastikkurzgeschichten, keine unaufgeforderten Einreichungen mehr annimmt, wie Herausgeber Neil Clarke bekanntgab. Grund dafür sei die inflationäre Zahl an eingereichten Geschichten, die mit KI-Programmen wie ChatGPT erstellt wurden. Für unbekannte Autor*innen, für die eine Veröffentlichung in einem solchen Magazin ein Sprungbrett darstellen kann, ist das mehr als ärgerlich, aus Herausgebersicht aber verständlich. Clarke schreibt selbst, er befürchte, dass die Entwicklung zu neuen Hürden für unbekanntere und internationale Autor*innen führen könne, er bisher aber noch keine Lösung für das Problem habe.
Wer wie ich mit in den 1990ern mit Fantasy aufgewachsen ist, kennt vermutlich die Drachenlanze. Das ist eine von Margaret Weis und Tracy Hickman erschaffene Fantasyreihe. Anlässlich eines gemeinsamen Rereads der Legenden der Drachenlanze zusammen mit Alessandra Reß und Christina F. Srebalus, hat sich Peter Schmitt auf seinen Blog Skalpell und Katzenklaue intensiv mit der Entstehung der erfolgreichen Serie und ihren Wurzeln beim Rollenspiel Dungeons and Dragons beschäftigt. Im zweiten Artikel geht es dann konkreter um die Bücher und die mormonischen Einflüsse darauf. Es werden noch fünf weitere Beiträge folgen, von denen vier aus den Gesprächen der drei über den Reread bestehen.
Der japanische Mangaka Leiji Matsumoto ist im Alter von 85 Jahren verstorben. Bei uns im Westen ist er vor allem durch die Anime-Adaptionen seiner Science-Fiction-Mangas bekannt. Darunter Space Battleship Yamato, Captain Harlock und die auf Tele 5 gelaufene Serie mit dem wunderschönen Titel Die Königin der tausend Jahre. Und falls euch der Name immer noch nichts sagt, von ihm stammt auch der Film Interstella 5555 mit den dazugehörigen Musikvideos der französischen Band Daft Punk, die Anfang der 2000er auf MTV in Dauerrotation liefen.
Der ehemalige Sozialpädagoge und Absolvent der Nord- und Lateinamerikastudien an der FU Berlin, der seit seiner Kindheit zwischen hohen Bücherstapeln vergraben den Kopf in fremde Welten steckt, verfasst seit über zehn Jahren Rezensionen für Fantasyguide.de, ist ebenso lange im Science-Fiction- und Fantasy-Fandom unterwegs (Nickname: Pogopuschel) und arbeitet seit einigen Jahren als Übersetzer phantastischer Literatur. http://lesenswelt.de/
