BUCH
Judith Vogt, 28.03.2018
Terry Pratchett gilt gemeinhin als der Meister der lustigen Fantasy. Was auch immer man für eine Art von Humor bevorzugt, hier wird man bedient: Aber er hat auch Bücher geschrieben, die sehr feinsinnig Themen wie Rassismus, Religion und die Vor- und Nachteile des technischen Fortschritts auseinandernehmen.
Wozu also noch nach anderen Autoren Ausschau halten, die humorvolle Fantasy schreiben? Nun, wenn man es nicht tut, verpasst man den einen oder anderen Schatz.
„Die Chronik des eisernen Druiden“ von Kevin Hearne
Kevin Hearnes Chroniken des eisernen Druiden spielen nicht in einer Fantasy-Welt, sondern in unserer eigenen, aber es ist auch nicht der Schauplatz, sondern der Humor, der dafür sorgt, dass ich sie Pratchett-Fans ans Herz legen möchte.
Sein Held Atticus ist nicht direkt 21 Jahre alt, auch wenn er das den Kunden in seinem kleinen Buchladen gegenüber immer behauptet. Es sind mehr so um die 2100 Jahre. Er ist der letzte noch lebende Druide, der durch einen Pakt mit der Morrigan, der irischen Todesgöttin, Unsterblichkeit erlangt hat. Dummerweise war es Teil dieser Abmachung, dass er Aengus Og, dem eher weniger gemütlichen irischen Gott der Liebe, ein Schwert stehlen musste. Seitdem ist er auf der Flucht. In Tempe, Arizona, glaubt er sich vorerst sicher, bis ihn Aengus Ogs Schergen schließlich auch dort einholen. Diesmal allerdings will er nicht schon wieder weglaufen. Zusammen mit seinen beiden Anwälten (einem Vampir und einem Werwolf), seinem Hund (dem er beim Baden immer Geschichten über historische Persönlichkeiten erzählt) und mit diverser göttlicher Unterstützung nimmt er den Kampf auf.
Atticus bekommt es allerdings nicht nur mit den Angehörigen der irischen Mythologie zu tun, sondern nimmt es in späteren Bänden auch mit polnischen Hexen, nordischen und griechischen Göttern, Vampiren und ähnlichem Gezücht auf. Immer sind seine Abenteuer gespickt mit Popkultur-Witzen, Shakespeare-Zitier-Duellen und Geschichten darüber, wie diverse Figuren aus der Geschichte und verschiedenen Mythologien wirklich sind. Außerdem, wer liest schon nicht gerne einen Roman, in dem ein sprechender Hund vorkommt?
Robert Asprins Dämonen-Serie
Der inzwischen leider verstorbene Robert Asprin hat eine lange Autorenkarriere hinter sich, die unter anderem die siebzehn Bände der Dämonen-Serie beinhaltet. Beginnend mit dem Band „Ein Dämon zuviel“ erzählt sie die Geschichte des eher unfähigen Diebs und Magiers Skeeve und seines Mentors Aahz. Aahz ist ein Dämon (kurz für Dimensionsreisender) aus der Dimension Perv und damit ein Pervecter (man sollte ihn auf keinen Fall Perverser nennen). Während die beiden mit einer stetig wachsenden Truppe von Begleitern Abenteuer über Abenteuer erleben, begegnen sie jeder Menge seltsamer Wesen und einer unendlichen Anzahl an Wortspielen. Und jeder Menge Fantasy-Genre-Klischees, die auf den Kopf gestellt werden.