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News: Phantastik-Bestenliste April 2024

Vier Buchcover nebeneinander: "Die Stadt und ihre ungewisse Mauer", "Nicht ich", "Tausend Arten von Blau" und "[empfindungsfæhig]"

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Markus Mäurer,  09.04.2024

Außerdem in unseren SFF News: Aiki Mira im Interview mit der taz, Quentin Dupieux bei Notebook und der wunderbare kleine Zeitschleifenfilm The River - Time Loop Hotel.

#1 Vier neue Titel auf der Phantastik-Bestenliste

Jeden Monat stellt die Phantastik Bestenliste zehn Titel der phantastischen Literatur vor, die ein wenig aus der Masse herausstechen, etwas origineller, anspruchsvoller, kreativer sind, oder sich sonst wie vom Mainstream abheben. Ist also eine gute Fundgrube, für alle, die auf der Suche nach neuer Lektüre sind. Diesen Monat neu dabei sind: [empfindungsfæhig] von Reda El Arbi, ein Harboiled-Thriller, der in einer Welt spielt, die von einer KI regiert wird und gerade für den Kurd Laßwitz Preis nominiert wurde; Cheon Seon-Rans Tausend Arten von Blau, südkoreanische Phantastik etabliert sich gerade in einer kleinen Nische bei uns, hier geht es um Roboterjockeys und Rennpferde. Der aus Israel stammende Roman Nicht ich von Zeruya Shalev erzählt von eine Ehefrau und Mutter, die noch einmal neu anfangen möchte und in eine Bodyhorrorgeschichte gerät. Es gibt Kritiken, die beklagen, Haruki Murakami hätte mit Die Stadt und ihre ungewisse Mauer einfach seinen Klassiker Hard Boiled Wonderland und das Ende der Welt neu erzählt, die Jury der Bestenliste scheint es nicht gestört zu haben.

#2 Quentin Dupieux im Interview

Einer der besten Regisseure (und Autoren) phantastischer Filme, der vermutlich nur einigen Insidern bekannt ist, ist der Franko-Kanadier Quentin Dupieux (alias Mr. Oizo). Seit seinem Debüt Rubber 2010 hat er ein Feuerwerk an schrägen, durchgeknallten aber auch sehr originellen Filmen abgebrannt. Aktuell Daaaaaalí! and Yannick, einige seiner Werke sind aktuell auf dem Streaming-Dienst Mubi zu sehen. Dessen Magazin Notebook hat Dupieux ausführlich interviewt und geht der Frage nach, wie der es schafft, zwei Filme im Jahr zu drehen.

#3 Aiki Mira im Interview mit der taz

Seit einiger Zeit sorgt Aiki Mira mit Science-Fiction-Romanen und Kurzgeschichten für Aufsehen nicht nur innerhalb der SF-Szene. Gerade wurde Aiki erst wieder für den Kurd Laßwitz Preis nominiert, kuratiert (zusammen mit Isabella Hermann) für den SWR die Hörspielreihe Das war morgen (inklusive eines begleitenden Podcasts) und hat der tas jetzt ein ausführliches Interview gegeben, in dem es nicht nur um Queer-SF geht.

#4 Filmtipp: River – The Time Loop Hotel

An dieser Stelle möchte ich euch noch den Film River – The Time Loop Hotel empfehlen, der seit kurzem im Heimkino erhältlich ist. Der ist von den Machern des genialen japanischen Zeitreisefilms Beyond The Infinite Two Minutes. Und auch hier wird wieder eine Fülle an Ideen aus zwei Minuten herausgeholt. Nur eben zwei Minuten, die sich in einer Zeitschleife ständig wiederholen. Was die Mitarbeiter*innen und Gäste eines pittoresken Onsen-Hotels ganz schön auf Trab hält.

Markus Mäurer

Der ehemalige Sozialpädagoge und Absolvent der Nord- und Lateinamerikastudien an der FU Berlin, der seit seiner Kindheit zwischen hohen Bücherstapeln vergraben den Kopf in fremde Welten steckt, verfasst seit über zehn Jahren Rezensionen für Fantasyguide.de, ist ebenso lange im Science-Fiction- und Fantasy-Fandom unterwegs (Nickname: Pogopuschel), arbeitet seit einigen Jahren als Übersetzer phantastischer Literatur und ist auf Tor Online für das Content Management und die Redaktion verantwortlich.

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