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Konkurrenz der Superhelden: DC-Filme im Ranking

Konkurrenz der Superhelden: DC-Filme im Ranking
© Warner Bros. Pictures
Peter Osteried
18.02.2021

Supergirl, Green Lantern und Batman: Welches sind die besten, welches die schlechtesten Verfilmungen der DC-Comics? Unser Ranking führt von den größten Enttäuschungen hin zu den beliebtesten Highlights.

Filme mit DC-Superhelden gibt es seit über 60 Jahren. Wirklich viele wurden es erst in jüngster Zeit, mit einer ersten Cluster-Bildung rund um die Erfolge von Superman – Der Film und Batman Ende der 1970er bzw. 1980er Jahre. Wir haben ein Ranking all dieser Filme erstellt, basierend auf den Kritikerwerten von Rotten Tomatoes, da der Prozentwert dort einem Konsens entspringt, nämlich dem Anteil positiver Kritiken. Die Ergebnisse sind zum Teil überraschend. Manchen Film hätten viele von uns in der persönlichen Wertung wohl höher oder niedriger angesiedelt.

Ausgeklammert sind Fernsehfilme und Serien. Es zählen nur Kinoproduktionen – und dabei nur solche mit Figuren, die dem DC-Prime-Superhelden-Universum zuzurechnen sind. Darum fällt beispielsweise auch Watchmen raus.

Supergirl (1984) 9 %

Das erste Abenteuer mit der Maid aus Stahl enttäuschte Kritiker auch auf ganzer Linie. Die Fans waren nicht unbedingt gnädiger. Helen Slater als Supergirl ist gut, die Geschichte kommt etwas esoterisch daher – mit der Art kryptonischem Mumbo-Jumbo, der reichlich nervig werden kann.

Catwoman (2004) 9 %

Eigentlich sind neun Prozent noch viel zu gut für dieses filmische Zugunglück. Nach Michelle Pfeiffer in Batmans Rückkehr ist Halle Berry in ihrem Faschingskostüm in diesem Film eine herbe Enttäuschung. Bei den Goldenen Himbeeren hat er richtig abgestaubt. Den Preis gab es für den schlechtesten Film, die schlechteste Hauptdarstellerin, den schlechtesten Regisseur und das schlechteste Drehbuch.

Superman IV – Die Welt am Abgrund (1987) 11 %

Die Filme mit Christopher Reeve wurden peu a peu schlechter. Der Bodensatz ist diese Produktion, in der der Stählerne für globale Abrüstung sorgt, Atomraketen in die Sonne wirft und den Nuclear Man erschafft, der sich dann mit ihm prügelt. Der Film beleidigt die Intelligenz – sogar von Vorschulkindern!

Batman & Robin (1997) 11 %

Batman ging denselben Weg wie Superman. Die Filme wurden immer mieser. Dieser knallbunte Edeltrash von Joel Schumacher setzt dem Ganzen aber die Krone auf. Batman-Darsteller George Clooney erklärte kürzlich, dass es ihm körperliche Schmerzen bereitet, den Film anzusehen. Das verstehen wir, George!

Steel (1997) 12 %

Nach dem Tod von Superman in den Comics tauchten allerhand Helden mit Superman-Emblem auf. Steel war einer. Ein Mann in Rüstung. Der im Film von Basketballer Shaquille O’Neal gespielte Steel hat mit der Comic-Vorlage kaum etwas gemein und kommt wie ein Iron Man für Arme daher.

Jonah Hex (2010) 12 %

Ein Superheld ist Jonah Hex nicht. Seine Abenteuer finden zu Zeiten des Wilden Westens statt. Das Trademark: die fette Brandnarbe, die das halbe Gesicht entstellt. Wahrscheinlich war Josh Brolin später froh, dass man sein Gesicht darunter nicht komplett erkennen kann. Die ersten fünf Minuten sind gut, dann beginnt das Fremdschämen.

Green Lantern (2011) 26 %

Ryan Reynolds brauchte einige Anläufe, um als Superheld erfolgreich zu sein. Green Lantern ist einer dieser Anläufe, ein Film, bei dem einfach nichts stimmt. Die Geschichte ist lahmarschig erzählt, die Freiheiten zur Vorlage sind sinnbefreit, und das CGI-Kostüm sieht einfach schäbig aus – heute noch mehr!

Suicide Squad (2016) 27 %

Das passiert, wenn Studio und Regisseur streiten und keiner einen Punkt macht. Darum hat der Film auch gleich mehrere Anfänge, mäandert ziellos vor sich hin und bleibt nur im Gedächtnis, weil Margot Robbie als Harley Quinn cool ist und der Joker von Jared Leto so gespielt wird, wie man ihn noch nie gesehen hat. Ob das gut ist, ist natürlich eine Frage des persönlichen Geschmacks.

Batman v Superman: Dawn of Justice (2016) 28 %

Es gibt Leute, die lieben Zack Snyders Film – vor allem in der längeren Fassung. Was dennoch unschön aufstößt: Batman kriecht ratzfatz an der Decke entlang, als wäre er Spider-Man, er ist ein Xenophobiker, und der Kampf mit Superman endet ein wenig ungeschickt.

Superman III – Der stählerne Blitz (1983) 29 %

Rotes Kryptonit macht Superman böse. An sich eine nette Idee, aber eine lahme Umsetzung, zumal mit Komiker Richard Pryor auch noch stark auf Humor gesetzt wird. Highlight ist Supermans Kampf mit Clark Kent – das ist schön meta!

Batman Forever (1995) 39 %

Viel hilft viel? Nicht, wenn die vielen Schurken so überzogen gespielt werden wie von Jim Carrey und Tommy Lee Jones: der Riddler und Two-Face. Noch nicht so schlimm wie der vierte Teil der Reihe, aber nahe dran. Val Kilmer ist auch nur ein magerer Ersatz für Michael Keaton.

Justice League (2017) 40 %

 Zwei Regisseure, zwei Visionen, ein halbgarer Film – so kann man diesen Streifen beschreiben, mit dem Warner auf einen Schlag wollte, wofür Marvel Jahre der Vorbereitung brauchte. Der Film kann nix, aber 2021 kommt Zack Snyders ursprüngliche Version als vierteilige Miniserie. Vielleicht gibt es dann einen Sprung nach vorn.

Das grüne Ding aus dem Sumpf (1989) 44 %

Im Zuge des Erfolgs von Batman (1989) gab es auch noch andere Superhelden. So kehrte das Swamp Thing zurück, definiert aber neu, wie filmischer Trash aussehen kann. Das Kostüm des Sumpfdings ist topp, Heather Locklear als Abby Arcane süß, aber das Monster-Happening im Ganzen nur durchwachsen.

Constantine (2004) 46 %

John Constantine ist britisch, blond und ein Bastard vor dem Herrn. Keanu Reeves ist all das nicht. Dennoch hat der Film seine Momente, die definitive Version des Magiers gab es aber erst Jahre später im Fernsehen mit Matt Ryan zu sehen.

Man of Steel (2013) 56 %

Zack Snyders erster DC-Film spaltete die Gemüter. Einigen missfiel, dass Superman am Ende tötet. Ein anderer Kritikpunkt: Dass beim Kampf mit Zod Zigtausende wohl in den Hochhäusern, die demoliert werden, sterben. Beim ersten Avengers-Film hat das aber auch keinen gestört.

Wonder Woman 1984 (2020) 61 %

Das Sequel ist weit vom Original entfernt. Lang, inkohärent, ein Zugunglück, das mit dem Setting in den 1980er Jahren nichts anzufangen weiß. Darum stürzte der Film im Ranking von einem ersten hohen Wert im 80er-Bereich auch schnell ab.

Das Ding aus dem Sumpf (1982) 65 %

Horror-Maestro Wes Craven verfilmte in den frühen 1980er Jahren erstmals den bahnbrechenden Horror-Comic „Swamp Thing“. Die Monster-Kostüme sehen aus heutiger Sicht etwas albern aus, die Geschichte hat aber auch Tragik, und sie lebt von ihrem Charme.

Aquaman (2018) 65 %

Die Unterwasser-Schauwerte des Films mit Jason Momoa sind gewaltig. Dass er beim Kritiker-Konsens so mies abschnitt, überrascht, gehört er doch zu den Highlights des modernen DC-Films.

Joker (2019) 68 %

 Den Oscar für den besten Film gab es nicht, wohl aber den für den besten Schauspieler. Joaquin Phoenix spielt den Joker als einen geistig kranken Mann, der Hilfe benötigt, aber immer weiter seinem Wahn verfällt. Als träfe Taxi Driver auf The King of Comedy – mit einer DC-Figur als Protagonist. Eigentlich gehört der Film in die Top 5 aller DC-Produktionen.

Batman (1989) 71 %

Tim Burtons düsterer Film hat eigentlich auch einen besseren Platz verdient. Der Look von Gotham ist atemberaubend, Michael Keaton als Batman überzeugend, und Jack Nicholson liefert als Joker eine Jahrhundertshow ab. Der Film löste damals eine richtige Bat-Mania aus!

Superman Returns (2006) 75 %

Bryan Singers Film versteht sich als Fortsetzung der Christopher-Reeve-Filme. Er hat ein paar interessante Neuerungen zu bieten und zugleich klassisches Flair. Spannend ist der Film aber nicht unbedingt.

Batman hält die Welt in Atem (1966) 78 %

Krach, Bumm, Peng – der Film zur Serie aus den 1960er Jahren ist so schrill und bunt wie diese. Wer seine Superhelden ernsthaft mag, muss hierum einen weiten Bogen machen.

Birds of Prey (2019) 78 %

Frenetisch erzählt, aber inhaltlich mager ist Margot Robbies erster (Fast-)Solo-Ausflug als Harley Quinn ziemlich polarisierend. Auch nervig: Superschurke Black Mask trägt kaum seine schwarze Maske. Weil Ewan McGregor natürlich sein Gesicht zeigen sollte.

Batmans Rückkehr (1992) 80 %

Tim Burtons Sequel ist besser als das Original. Weil er Gotham zu einem noch schauerlicheren Ort macht und sich endgültig mehr für die Schurken als für den Helden interessiert. Danny DeVito als Pinguin und Michelle Pfeiffer als Catwoman sind grandios.

Batman Begins (2005) 84 %

Christopher Nolan begann seine Trilogie noch recht unaufgeregt und definiert die Anfangsgeschichte von Batman neu. Der Film hebt sich wohltuend von den Vorgängern ab. Christian Bale ist die vielleicht perfekte Verkörperung von Bruce Wayne.

Superman II – Allein gegen alle (1980) 87 %

Obwohl mehr als 40 Jahre alt, ist dieses Sequel noch immer einer der besten Superheldenfilme aller Zeiten, weil er im Kampf von Superman gegen die kryptonischen Verbrecher das zeigt, was man sehen will – Fahrzeuge, die herumgeworfen werden.

The Dark Knight Rises (2012) 87 %

Christopher Nolans Abschluss der Trilogie kann nicht ganz mit dem Vorgänger mithalten, hat aber durchaus allegorischen Wert und ist ein gekonnter Kommentar auf die Gesellschaft, in der wir leben.

Shazam! (2019) 90 %

Das ist der moderne DC-Film, von dem die wenigsten etwas erwartet haben und der darum umso mehr überraschte. Weil er ein Gefühl der Unschuld ausstrahlt, einen topp-aufgelegten Hauptdarsteller hat und mit mehr Superhelden aufwartet, als man denken würde.

Wonder Woman (2017) 93 %

Dies war der erste echte Erfolg des von Warner mit Man of Steel gestartetem eigenen DC-Universums – und zwar bei den Kritikern und beim Publikum. Gal Gadot ist in der Hauptrolle stark!

Superman – Der Film (1978) 94 %

Der erste Superman-Film ist immer noch der beste. Er ist auch eine Sternstunde des Genres an sich, weil er die Essenz der Figur einfängt, großartig produziert ist und mit Effekten aufwartet, die auch heute noch sehr schön sind. Dies ist die definitive Version von Superman.

The Dark Knight (2008) 94 %

Der Film wurde jüngst in die National Film Registry aufgenommen. Dort finden sich US-amerikanische Produktionen, die mehr als zehn Jahre alt sind und kulturell besonders wichtig sind. Christopher Nolans zweiter Batman-Film mit dem überragenden Heath Ledger als Joker ist ein Meisterwerk. Ein Film, der das Superheldenthema nimmt, um etwas Fundamentales über unsere Welt auszusagen!

Peter Osteried

Peter Osteried ist seit vielen Jahren als Journalist und Kritiker tätig. Von jeher hat er ein besonderes Faible für die phantastischen Genres, ist mit "Star Wars" und "Star Trek" aufgewachsen und liebt beides auch heute noch. Er schreibt für verschiedene Magazine wie "Moviestar", "TV Serien Highlights", "Alfonz" oder "Comixene" und hat im Lauf der Jahre sehr viele Sachbücher zum Thema Film und Fernsehen veröffentlicht.