FILM
Björn Bischoff, 06.11.2018
Spukhäuser, huschende Schatten, flackernde Lampen: Eine besondere Spielart des Horrors sind die Geistergeschichten. Da reicht das Spektrum von fies-raffiniert bis herzkasper-grob. Unser Autor Björn Bischoff über die sieben besten Geisterfilme unserer Zeit.
Ein Herz für Slimer und Freunde: Geister begleiten die Menschheit bereits durch die gesamte Kulturgeschichte. Es spukt und scheppert, graust und gruselt – seit Ewigkeiten. Besonders in der romantischen Literatur hatten Gespenster ihren großen Auftritt. Und kaum gab es den Film, folgten die ersten Horrorfilme. Natürlich mit Geistern. Es beschleicht die Leute eben ein Unbehagen, Geister sind die manifestierte Vergangenheit, die uns sagen: Etwas war vor uns hier. Was als Erklärung für die Faszination in ihrer Gesamtheit sicherlich viel zu kurz greift. Dass Geister uns aber bis heute verfolgen, lässt sich sehr gut an der jüngeren Filmgeschichte zeigen. Daher gibt es an dieser Stelle die sieben besten Geisterfilme des 21. Jahrhunderts. Bis jetzt. Es liegt keine komplett wissenschaftliche Definition für diese Geister zugrunde, verschwimmen sowieso Gespenst und Dämon an der einen oder anderen Stelle. Allerdings haben wir geschaut, dass unsere Erscheinungen deutlich eher in der Vergangenheit als in der Hölle ihren Ursprung haben. Die perfekte (und subjektive) Liste für einsame Nächte vor dem Fernseher. Und hat da in der dunklen Ecke des Zimmers nichts gerade jemand geatmet?
7. Conjuring – Die Heimsuchung (2013 | James Wan)
Eins vorweg: »Conjuring – Die Heimsuchung« nervt. Denn der Film des australischen Regisseurs James Wan kommt wie das Klischee eines Horrorfilms daher. Übertriebene Jump-Scares, dazu der Hinweis, dass die Begebenheiten des Films natürlich auf Tatsachen beruhen würden, und dümmlichster Moralismus können aber über die wirklich nervigste Sache nicht hinwegtäuschen: All das bringt Wan leider zu einem sehr guten Film zusammen, der durch eine unglaublich dichte Atmosphäre besticht. Die beiden paranormalen Ermittler Lorraine und Ed Warren möchten im Auftakt des Franchise der Familie Perron mit ihren fünf Töchtern helfen, die es in ein Spukhaus verschlagen hat. Blöd gelaufen, denn den Drehbuchautoren fallen genug hanebüchene Gründe ein, dass die Perrons nicht aus ihrem Eigenheim mit Geister-Befall mal soeben verschwinden können. Dazu spielt die Handlung in den Siebzigerjahren, der Hochphase des Horrors, weswegen es noch munter Zitate aus Klassikern des Genres gibt. Vielleicht nicht der beste Film in der Sammlung, um die Freunde des Arthouse vom Horror zu überzeugen – aber sicherlich der beste Film, um sich mal wieder in der Nacht vor dem eigenen Kleiderschrank zu fürchten.