Die Geralt-Saga gehört in der Fantasy-Literatur zu den jungen Klassikern. Durch die Netflix-Umsetzung von "The Witcher" haben weitere Leser*innen die Bücher von Andrzej Sapkowski entdeckt. Was können sie lesen, wenn sie mit der Serie und den bislang veröffentlichten Büchern durch sind?
Der Stil des polnischen Autors Andrzej Sapkowski ist sicherlich einzigartig. Dennoch gibt es Werke, die sich in einigen Punkten mit der Geralt-Saga überschneiden. Dazu zählen die Figur des einsamen Kämpfers, aber auch Zauberinnen und Zauberer sowie Hexen und Hexer.
Der Narrenturm | Andrzej Sapkowski
Am einfachsten ist es natürlich, zu schauen, welche Bücher Andrzej Sapkowski noch geschrieben und veröffentlicht hat. Die Liste ist in seinem Fall leider ziemlich kurz. Die Trilogie um Reinmar von Bielau, die mit Der Narrenturm beginnt, lohnt für Fans aber einen Blick.
Die Geschichte ist im Spätmittelalter angesiedelt, spielt im Schlesien des 15. Jahrhunderts inmitten der Hussitenkriege. Auch wenn hier noch viele Bezüge zur Historie gegeben sind, gibt es doch zahlreiche magisch-mystische Elemente, wie sie später auch in der Geralt-Saga eine Rolle spielen. Und wer ein Freund des manchmal auch recht derben Humors Sapkowskis ist, kommt hier voll auf seine Kosten.
Witch Hunter | Virginia Boecker
Um Hexer und Hexen drehen sich auch andere Bücher als die Geralt-Saga. In der anglo-amerikanischen Welt sind Geschichten um Hexen und Hexenverfolgung mit historischem Bezug dabei oft nicht im Mittelalter angesiedelt. Sie spielen in der Neuzeit, so wie Witch Hunter von Virginia Boecker. Die Handlung dieses Jugendbuches findet Mitte des 16. Jahrhunderts in England statt. Im Mittelpunkt steht die 16-jährige Elisabeth Grey, eine Helferin der Inquisition. Deren Leben ändert sich, als sie selbst der Hexerei angeklagt wird.
Trotz der historischen Bezüge handelt es sich um einen Fantasy-Roman mit Hexen und Hexenjägern, aber auch Sehern, Wiedergängern und magischen Wesen wie Chimären. Und Elisabeth Greys Geschichte geht noch weiter. Herz aus Dunkelheit heißt der zweite Band um die Hexenjägerin.
Die dunklen Fälle des Harry Dresden | Jim Butcher
Geralt hat manchmal etwas von einem Detektiv. Wenn er angeheuert wird, gegen ein Wesen vorzugehen, das Landstriche terrorisiert oder ein einem Schloss sein Unwesen treibt, untersucht er zunächst die Spuren. Erst dann entscheidet er über sein Vorgehen. Ähnlich verhält es sich bei Harry Blackstone Copperfield Dresden in Die dunklen Fälle des Harry Dresden von Jim Butcher.
Harry ermittelt in Chicago als Privatdetektiv in Fällen, in denen Magie zum Einsatz kam. Und gegen seinen Willen wird der Ermittler immer tiefer in einen größeren Konflikt verwickelt – fast so wie Geralt, der mit den Machtkämpfen der Könige und Zauberinnen nichts zu tun haben möchte.