BUCH
Fantasyblogger, 14.06.2020
Ein magisches Schwert, der Gral, Freundschaft, Liebe und Verrat sowie ein Zauberer und eine böse Zaubererin – die Artus-Sage ist eine Fantasy-Geschichte par excellence. Wir blicken auf fünf Fantasy-Romane rund um die Artus-Sage.
Seit Jahrhunderten fasziniert die sagenhafte Erzählung um Artus und seine Ritter der Tafelrunde die Menschen. Und immer wieder gelingt es, den bekannten Stoff spannend neu zu erzählen. Ein Grund dafür ist, dass sich die Perspektiven und damit die Sichtweisen auf die Geschichte verändern. Und manchmal liegt es daran, dass die Geschichte modern angelegt und nicht historisch erzählt wird.
1. Die Nebel von Avalon | Marion Zimmer Bradley
Zu den Klassikern der Fantasy-Literatur um Artus zählen die Bücher von Marion Zimmer Bradley. Die Nebel von Avalon ist darunter der bekannteste. Außerdem erschienen von ihr weitere Bücher, die zeitlich vor dem Bestseller spielen. Die Handlung wird aus der Sicht Morgaines erzählt, die Halbschwester von Artus und in der Sage zumeist die böse Gegenspielerin. Bradley gelang es dadurch, nicht nur den Heldenmythos zu hinterfragen, sondern zugleich eine feministische Interpretation der Sage zu liefern.
Wer heute noch das Werk der 1999 verstorbenen Autorin lesen möchte, sollte gut zwischen Künstlerin und Mensch trennen können. Denn 2014 machte ihre Tochter öffentlich, dass Marion Zimmer Bradley sie sexuell missbraucht habe.
2. Die Pendragon-Saga | Stephan Lawhead
Nur wenige Jahre nach dieser feministischen Interpretation legte der britisch-amerikanische Autor Stephen Lawhead seine Version der Artus-Sage vor. Er bezieht sich im Pendragon-Zyklus auf verschiedene Versionen der Legende, bemüht sich aber auch darum, sie in die historische Welt des 5. Und 6. Jahrhunderts nach Christus einzubetten. Im Zweifel geht dabei jedoch seine Geschichte dem Geschichtlichen vor – eben historische Fantasy und nicht historischer Roman.
Lawhead holt weit aus und beginnt in Taliesin mit der Herkunftsgeschichte Merlins. Der legendäre Zauberer steht selbst im Mittelpunkt des zweiten Bandes, ehe Arthur schließlich in den Fokus gerät. Bei dieser Herangehensweise ist es kein Wunder, dass die ursprünglich geplante Trilogie schließlich auf fünf Bände ausgedehnt wurde (sowie auf einen späteren sechsten Band).
3. Die Artus-Chroniken | Bernhard Cornwell
Nicht ganz so früh wie Lawhead setzt Bernhard Cornwell mit seinen Artus-Chroniken ein. Aus der Sicht von Merlins Mündel Derfel wird geschildert, wie Artus sich als Heerführer bewährte und zur Königskrone kam. Cornwell geht auch auf Themen wie den Übergang von heidnischem Glauben zum Christentum ein. Ansonsten vertraut er seinem gewohnten Stil und bringt viel Action in die Handlung.
Der britische Autor stützt sich auf die wenigen bekannten historischen Fakten, was er im Anhang auch transparent macht. Phantastisches spielt in der Trilogie nur eine Nebenrolle.