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Fünf Fantasy-Bücher, in denen Schusswaffen auf Magie treffen

Fünf Fantasy-Bücher, in denen Schusswaffen auf Magie treffen
© hakiltu, mohamed_hassan, Activedia - pixabay

BUCH

 

Fantasyblogger, 02.08.2018

Für viele Fantasy-Fans besteht ein Gegensatz zwischen Gewehr und Armbrust, Granate und magischem Feuerball und Pistole und Schwert. Doch es gibt sie, die Fantasy-Romane, in denen Schusswaffen auf Magie treffen.

Schwarzpulver versus Blitze aus dem Zauberstab – für einige Fantasy-Fans unvereinbar. Doch damit macht man es sich zu leicht. In der Geschichte benutzten Menschen auch lange nach der Erfindung von Schusswaffen noch Pfeil und Bogen, Messer und Säbel. Zu ungenau waren die Feuerwaffen, zu umständlich zu laden. In einer Fantasy-Welt hätte ein mächtiger Magier also genug Zeit, die Schützen auszuschalten. Es gibt darüber hinaus aber noch einen weiteren Grund, der für Schusswaffen in der Fantasy spricht: ohne sie bleibt das Genre allzu sehr in mittelalterlichen Welten gefangen. Zum Glück wagen verschiedene Autoren den Ausbruch. Fünf Buchtipps ...

Die Legende der Terrach von William King

Ein Beispiel für Schusswaffen in einer Fantasy-Reihe ist „Die Legende der Terrach“. William King erzählt in vier Bänden (leider sind nur drei übersetzt) von einem Bürgerkrieg zwischen den Terrach. Dieses elfenhafte Volk floh vor Dämonen in eine Menschenwelt und unterwarf die Bewohner. Die Geschichte setzt ein, als sich die Menschen aus der Sklaverei befreit haben.

Schusswaffen haben es möglich gemacht. Allerdings sind die Menschen nur in einem Teil der Welt befreit. Die dort herrschenden Terrach ziehen zusammen mit menschlichen Söldnern gegen die reaktionären Brüder und Schwestern, auch um die Menschen als Verbündete gegen die Dämonen zu gewinnen. Im Mittelpunkt: Rik, halb Terrach, halb Mensch und magisch begabt, aber auch im Umgang mit Schusswaffen geschult.

Die tausend Namen von Django Wexler

Der amerikanische Autor Django Wexler hat sich für seine „Tausend Namen“ an der Zeit der Französischen Revolution orientiert. Parallelen zu Napoleons Ägyptenfeldzug sind nicht zu übersehen. Eine in der Linien-Kriegsführung geschulte Armee muss sich als Besatzer gegen einen Aufstand in einem orientalischen Wüstenland behaupten.

Dank massiertem Feuer und Disziplin können sich die Soldaten gegen Übermachten behaupten, die schlechter bewaffnet sind. Doch gegen Magie sind auch die Besatzer machtlos. Dabei ist ihr Heerführer bestrebt, sich diese zunutze zu machen. Denn hinter den tausend Namen verbirgt sich ein magisches Artefakt.

Schatten über Elantel von Brandon Sanderson

Das späte 19. Jahrhundert steht Pate für die Nebelgeborenen-Romane von Brandon Sanderson ab Band 4. Dazu gibt es auch in der Geschichte einen Zeitsprung. Die Magie aus der ersten Trilogie hat überdauert, doch bereits im Fantasy-Western „Die Jäger der Macht“ werden Schusswaffen eingeführt.

„Schatten über Elantel“ enthält dagegen viele Thriller-Elemente. Pistolen und Gewehre spielen als Waffen eine große Rolle – doch die Helden Wax und Wayne können viele Kugeln abwehren und treffen selbst leichter das Ziel. Möglich macht es die auf Metallen basierende Magie. Die Das hat viel von Superhelden-Comics, nur dass die Superkräfte hier aus Magie bestehen.

Das Erwachen des Feuers von Anthony Ryan

Hatte sich der Brite Anthony Ryan in seiner Rabenschatten-Trilogie noch mehr an antiken und mittelalterlichen Vorbildern orientiert, ändert sich das mit „Das Erwachen des Feuers“. Hier befinden wir uns im Zeitalter der Kanonenboote. Panzerung, Feuerkraft und Schnelligkeit entscheiden über den militärischen Erfolg auf See. Und an Land sind Pistolen und Gewehre die bevorzugten Waffen.

Doch auch Magie spielt eine wesentliche Rolle. Sogenannte Blutgesegnete können aus Drachenblut, je nach Farbe des Drachen und eigenen Fähigkeiten, Macht gewinnen. Sie können zum Beispiel Schiffe beschleunigen. Technologie und Magie stehen hier nicht im Gegensatz zueinander, sondern ergänzen sich.

Söldnerfluch von Tom Lloyd

Einen deutlich weniger historischen (und auch weniger epischen) Ansatz verfolgt Tom Lloyd. Ryans Landsmann schickt seine Söldner in einer Welt in den Kampf, in der die Magie auf dem Rückzug ist. Sie spielt allerdings eine wichtige Rolle, denn ohne sie funktionieren die Schusswaffen nicht. Die Munition besteht nämlich aus in Patronen gepresster Magie. Ihre Wirkung orientiert sich an den Elementen. Der Brenner sorgt für Feuer, der Eiser für Vereisung. Ein origineller Ansatz, der noch in bis zu fünf Fortsetzungen Anwendung finden soll.

Fantasyblogger

Fantasyblogger bloggt seit 2008 auf fantasyblogger.wordpress.com über Fantasy-Bücher. Er schreibt vor allem Rezensionen und stellt neue Bücher vor. Außerdem führt er regelmäßig Interviews mit Autoren. Der Berliner bevorzugt komplexe Stoffe für Erwachsene, ist aber auch Jugendbüchern gegenüber nicht abgeneigt. Schließlich waren es Klassiker wie "Der Hobbit", die Jugendbücher von Wolfgang und Heike Hohlbein sowie die Bücher von David Eddings, die ihn ursprünglich für das Genre begeisterten.