In G. Willow Wilsons Fantasythriller »Alif der Unsichtbare« taucht ein Großstadt-Hacker in die magische Welt von »Tausendundeiner Nacht« ein und trifft dort auf die seltsamsten Kreaturen. Einige davon, die Dschinn, sind Wesen von langer Tradition – was es mit ihnen auf sich hat und wie man sie unterscheiden kann, erklärt Euch die Autorin selbst.
Der islamische Glaube unterteilt empfindungsfähige Wesen in drei Kategorien. In der Reihenfolge der Schöpfung sind das: die Engel (Malayka), die Verborgenen (Dschinn) und die Menschheit (Nas oder Banu Adam). Engel sind aus Licht geschaffen, Dschinn aus Feuer, Menschen aus Erde (manchmal übersetzt mit Schlamm oder Lehm). Engel werden weder als männlich noch weiblich angesehen und haben keinen freien Willen. Dschinn, wie Menschen, sind verschiedengeschlechtlich und besitzen einen freien Willen. (Das ist der Grund, weshalb Satan, im islamischen Denken, ein Dschinn ist und kein Engel; für einen Engel wäre es unmöglich, den Willen Gottes zu missachten.) Dschinn können wohlwollend, böse oder neutral sein, werden aber in der Regel als weniger vertrauenswürdig und der Trickserei zugeneigter angesehen als Menschen, selbst wenn sie gutartig sind. Zusätzlich zu den Arten von Dschinn, die hier erwähnt werden, gibt es viele weniger bedeutende Unterarten, die in regionalen Legenden auftauchen und von Ort zu Ort variieren. Zum Beispiel wird in Ägypten angenommen, dass es weibliche Dschinn gibt, die die Kanäle und Zuströme des Nils bewohnen und Männer in den Tod locken, ganz so wie Sirenen, die aber nirgendwo anders in der arabischen Welt auftauchen.