Das Drumherum
Captain Future war in Deutschland ein immenser Erfolg, weswegen es auch reichlich Merchandise-Material gab. Neben Brett- und Kartenspielen gab es auch Modelle der Raumschiffe und verschiedene Actionfiguren.
Von 1981 bis 1984 veröffentlichte Bastei fünfzehn Romane (nachdem der Erich Pabel Verlag in den 1950er Jahren schon ein paar Romane als Captain Zukunft innerhalb der Reihe Utopia Zukunftsroman veröffentlicht hatte). Bastei publizierte aber auch selbstproduzierte Comics zu dem Serienerfolg. Von 1980 bis 1983 gab es so 80 Hefte, die von 1981 bis 1985 von einer 18-teiligen Taschenbuchreihe flankiert wurden. Die Umschlagzeichnungen stammten von dem Illustrator und späteren Computerspiel-Grafikdesigner Celâl Kandemiroğlu und sehen um Welten besser aus als der Innenteil, der recht plakativ den Stil der Zeichentrickserie nachahmt. Die Geschichten wurden teilweise als Fortsetzungsgeschichten in Fernsehmagazinen wie Hörzu veröffentlicht.
Schon 1980 und 1981 gab es zwei Hörspiele, die aber nur aus Dialogen der Fernsehserie zusammenmontiert waren. Von 2012 bis 2015 wurden dreizehn „inszenierte Hörbuchfassungen“ produziert, die auf den Romanen basieren und sich damit von der Fernsehserie abheben. Dafür hat man, soweit das noch möglich war, die Synchronsprecher der Fernsehserie engagiert und das Ganze mit der Musik von Christian Bruhn unterlegt. Den Soundtrack gab es auf CD, später erschien noch eine Remix-CD.
Die für ihre Amateurfilme bekannten Geschwister Brandl präsentierten 2018 ihren Fanfilm The Captain, dem man das Minimal-Budget schon ansieht – die Computeranimationen sehen aus wie aus der Frühzeit der Technik. Ende März erscheint vom Verlag In Farbe und Bunt übrigens das erste Sachbuch, das sich mit der Show befasst: Es lebe Captain Future.
Die Zukunft ist Vergangenheit
Es ist erstaunlich, wie gut sich Captain Future gehalten hat. Natürlich ist es schwierig, die Serie zu bewerten, wenn man zugleich mit nostalgischen Gefühlen darauf zurückblickt. Aber auch objektiv gesehen, ist dies eine Science-Fiction-Serie auf hohem Niveau, deren Geschichten ausgeklügelt genug sind, dass sie eben nicht nur als kindliche Unterhaltung fungieren. Das sind sie natürlich auch, aber Captain Future zeichnete sich immer schon durch mehr aus. Die Figuren, deren Interaktion, die Geschichten – das alles kann problemlos mit den besten real gefilmten Science-Fiction-Serien jener Zeit mithalten. In manchen Fällen übertrumpft der gute Captain die Konkurrenz sogar.
Die Fans warten seit Jahren auf ein neues Lebenszeichen von Captain Future. Auf mehr als Hörspiele und neue Bücher. Ein Film ist der feuchte Traum. Seit 2010 besitzt Christian Alvart die Verfilmungsrechte an der Serie, das Projekt scheitert aber bisher an der Finanzierung, da eine Umsetzung mit einem hohen Budget verbunden wäre – und das bei einem Stoff, der im Grunde nur in Europa wirklich Kultstatus besitzt. Aber die Hoffnung stirbt zuletzt, und irgendwann fliegt die Comet vielleicht über die Leinwand ...