BUCH
Achim Fehrenbach, 18.06.2020
Computerspielfans haben es herbeigesehnt, nun ist es endlich erschienen: das Endzeit-Game "The Last of Us Part II". Von welchen Büchern und Filmen wurden die Macher inspiriert?
Es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, dass dieses Spiel gerade jetzt erscheint – mitten in einer realen Pandemie. "The Last of Us Part II" (Playstation 4, 70 Euro, USK 18) ist der wohl wichtigste Release des ersten Halbjahres 2020 – und ein Spiel, das die Folgen einer weltweiten Seuche in ungewöhnlicher Intensität inszeniert. "The Last of Us Part II" hat dieselbe Ausgangslage wie Teil 1 von 2013: Ein Großteil der Menschheit ist von einem parasitären Pilz in kannibalistische Kreaturen verwandelt worden. Die wenigen noch nicht infizierten Menschen kämpfen verbissen um die zusehends knapper werdenden Ressourcen.
Im ersten Teil ziehen der Schmuggler Joel und die junge Ellie gemeinsam durch die postapokalyptischen USA – die Geschichte eines höchst ungleichen Duos, in dem der seelisch zerrüttete Joel zu neuer Menschlichkeit findet. Das Sequel spielt vier Jahre später und rückt die nunmehr erwachsene Ellie in den Mittelpunkt der Handlung. Viel mehr wollen wir von Teil 2 nicht verraten. Die Mehrzahl der RezensentInnen jedenfalls sieht "The Last of Us Part II" als erzählerischen Triumph, dessen exzessive Gewaltdarstellung allerdings auch abstoßen kann, ja: soll. Als ein Spiel, das eine Zombie-Kulisse wählt, um "die endlosen, zerstörerischen Vergeltungskreisläufe von Menschen oder ganzen Völker zu hinterfragen" (The Guardian). Und darüber nachzudenken, wie man diese Kreisläufe durchbrechen kann.