Science Fiction

Roboter-Mensch-Kontakt: Die 10 besten Kunstgeschöpfe aus Science-Fiction-Filmen

Roboter-Mensch-Kontakt
© StudioCanal

Peter Osteried, 28.11.2018

Im Medium Film gibt es künstliche Menschen fast seit dem Moment, als die Bilder laufen lernten. In der Frühzeit des Films waren Roboter zumeist klobige Automaten, die zwar humanoide Formen hatten, aber grobschlächtig waren. Das änderte sich im Lauf der Jahrzehnte jedoch. Einige stechen aus der Vielzahl der künstlichen Geschöpfe hervor, zehn der besten haben wir für euch zusammengestellt. Und wer sind eure Favoriten?

10. Wall-E

Der Letzte macht das Licht aus. Oder besser gesagt: Der Letzte räumt den Planeten auf. Das ist die Aufgabe des kleinen Müllroboters Wall-E, der gerne das immer gleiche Musical ansieht und mit einer Kakerlake befreundet ist, während er Tag für Tag seinem Job nachgeht: den Müll wegräumen. Dieser Roboter wünscht sich eine Gefährtin, jemanden, mit dem er sein Leben teilen kann. Er ist eine Maschine, aber er hat Herz. Das Design des Kleinen ist übrigens auch herzig und erinnert an einen anderen Roboter: Nummer 5 aus dem Film NUMMER 5 LEBT.

9. Mecha-Godzilla

Was tun, wenn Godzilla mal wieder in Tokio und Umgebung für Unruhe sorgt und man dem Monster einfach nicht Herr werden kann? Man baut ein Roboter-Double, das dem Urgiganten einheizen soll. Das Ding ist Mecha-Godzilla. Natürlich, da steckt auch nur ein Typ in einem Kostüm drin, so wie es bei den alten Kaiju-Filmen der Toho-Studios immer der Fall gewesen ist. Aber leuchtend und glänzend und im Roboterlook macht das schon mehr her. Vor allem, wenn es dann zum Schlagabtausch zwischen Monster und Roboter kommt. Das ist dann wohl auch eine der Szenen, die Guillermo del Toro zu PACIFIC RIM inspiriert hat. 

8. Data

Er ist der einzige Androide in Diensten der Sternenflotte. Mehr als das, ist Data der quintessenzielle künstliche Mensch, denn er strebt nichts mehr an, als praktisch zu einem Menschen zu werden. Er ist Pinocchio, der zum echten Jungen werden will. Dabei sind Data Grenzen physischer Art gesetzt, aber intellektuell nähert er sich seinem Ziel an. Darum ist er nicht nur eine der besten Figuren in STAR TREK: THE NEXT GENERATION, sondern auch eines der faszinierendsten Kunstwesen der Science Fiction. Weil man hier über sieben Jahre hinweg seine Entwicklung miterleben kann, was eine psychologische Vertiefung erlaubt, die sonst kaum möglich gewesen wäre. 

 

7. Bubo

Im Grunde ist Bubo in Ray Harryhausens Fantasyfilm KAMPF DER TITANEN ein totaler Fremdkörper, da inmitten von Göttern und Monstern eine mechanische Eule wie Science Fiction anmutet. Eingebaut wurde sie, weil man damit auf die Popularität von R2-D2 in STAR WARS reagierte, inhaltlich ist der gute alte Bubo aber auch wichtig, weil er dem Helden Perseus mehr als einmal hilft. Darüber hinaus ist er witzig und hat sich in die Herzen von Millionen Fans gespielt. Spricht man jemanden auf KAMPF DER TITANEN an, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass derjenige zuerst Bubo nennt.

 

6. Robby

Der Roboter Robby in ALARM IM WELTALL (1956) ist ein klobiger Vertreter der humanoiden Kunstlebensform, aber einer, der der heimliche Star dieses humanistischen Science-Fiction-Films ist. Dies war nicht sein einziger Film, was wohl daran liegt, dass er 125.000 Dollar gekostet hat – und populär war. Er tauchte im Verlauf der nächsten fünf Jahrzehnte in einer Vielzahl von Filmen und Serien auf, darunter SOS RAUMSCHIFF (1957), VERSCHOLLEN ZWISCHEN FREMDEN WELTEN (1966/1967), WONDER WOMAN (1979) und GREMLINS (1984). 

5. Maria

Fritz Langs Science-Fiction-Film METROPOLIS aus dem Jahr 1927 ist bahnbrechend und auch heute noch extrem sehenswert. Hier gibt es die Roboter-Frau Maria, die später eine klare Inspiration für C-3PO war. Sie ist ein Roboter, aber nicht so klobig, wie das gerade seinerzeit auch gelöst wurde, sondern filigran und ästhetisch ansprechend. Im Verlauf des Films nimmt sie sogar menschliche Gestalt an. Damit ist der ultimative Traum erfüllt – ein Kunstwesen, das immer menschlicher erscheint. Bei METROPOLIS sah man das zum ersten Mal, später sollten in der populären Kultur noch viele solcher Wesen kommen.

 

4. Terminator

Absolut menschlich erscheint der Terminator, wenn auch nur oberflächlich, da er in Sachen Emotion doch einiges zu wünschen übriglässt. Als Infiltrationseinheit gedacht, fragt man sich natürlich, wieso Skynet ganze Baureihen gleich aussehen lässt. Hat man einen gesehen, weiß man doch, dass der zweite auch ein Terminator ist. Schlecht zum Infiltrieren, aber dafür hat der Terminator andere Qualitäten. Im Grunde handelt es sich hier um einen Cyborg, da menschliches Gewebe auf einem Roboter-Endoskelett aufgebracht wurde. Aber das Fleisch hat keine Bedeutung, der Terminator ist nur eine Maschine. Interessant ist im Verlauf der Filmreihe natürlich die Wandlung, die nicht eine Maschine, sondern gleich mehrere durchmachen. Denn nach dem ersten Teil ist er nicht mehr der Schurke und versucht sogar, menschlicher zu werden. Die Krönung ist da sicherlich der alt gewordene Terminator in TERMINATOR: GENISYS.

3. Marvin

Seinen Ursprung hatte Marvin, der depressive Roboter, nicht in Film und Fernsehen, sondern in den Romanen von Douglas Adams. Dort wurde er als annähernd humanoid beschrieben, mit Teilen, die gut ineinanderpassten, aber so wirkten, als würden sie in anderer Zusammensetzung besser passen. In den 1980er Jahren gab es eine Fernsehversion, in der Marvin wie ein Roboter aus den SF-Filmen der 1950er anmutet. Im Kinofilm geht er in Richtung Apple-Produkt, das Unförmige wird mit dem riesigen Kopf aber akzentuiert. Marvin ist der wohl einzige depressive Roboter der Popkultur. Das konnte auch nur einem Douglas Adams einfallen. 

2. C-3PO und R2-D2

Es gibt aber noch eine andere Jammerseele in der Welt der Roboter. Gut, der ist nicht depressiv, aber ein konstanter Nörgler. Die Rede ist von C-3PO, der immer um seine Existenz fürchtet, alles schlecht findet und eigentlich am liebsten irgendwo eine ruhige Kugel schieben würde. Ganz anders ist da sein Kollege R2-D2, der forsch und mutig vorangeht. Beide wurden auch mit Laurel und Hardy verglichen. Der eine ist der sympathische Trottel, der andere der ewige Nörgler. 

1. Roy Batty

Die Replikanten in BLADE RUNNER wollen nur etwas, das jedes Lebewesen begehrt: zu leben. Nicht einfach zu sterben, weil jemand die Uhr danach gestellt hat. Und für ihr Überleben kämpfen sie. Das macht Roy Batty zum menschlichsten aller Kunstgeschöpfe, weil er nicht nur leben will, sondern weil er einen Sinn für Schönheit entwickelt hat. Weil er Schönheit um ihretwillen genießen kann. Und weil er Gedanken hat, die so manchem Menschen gut zu Gesicht stehen würden.