Fantasy

Die John-Sinclair-Story (1/2): Alles, was du über den Geisterjäger wissen musst

Die John-Sinclair-Story (1/2)

Sascha Vennemann und Florian Hilleberg, 21.01.2019

John Sinclair ist Kult. Seit nunmehr 45 Jahren macht der Geisterjäger aus London seinen übersinnlichen Gegnern die Hölle heiß. Zeit für einen orientierenden Rückblick. Sascha Vennemann und Florian Hilleberg über alles, was Du schon immer über John Sinclair wissen wolltest, dich aber nie zu fragen getraut hast.

 

Zum Glück war niemand im Bastei Verlag, allen voran ein junger Mann namens Helmut Rellergerd, abergläubisch, denn das Erscheinungsdatum des ersten Bandes der neuen Horror-Heftromanreihe „Gespenster-Krimi“ fiel auf einen Freitag, den Dreizehnten.

Genauer gesagt war es der 13. Juli 1973 und der Roman trug den klangvollen Titel „Die Nacht des Hexers“. Es war aber nicht nur die Geburtsstunde einer neuer Romanreihe, sondern auch die eines Helden, dessen Name zusammen mit dem gelben Schriftzug in zittrigen Buchstaben bald zu einem Markenzeichen werden sollte: „John Sinclair“.

Dieses Logo ließ aber noch fünf Jahre und fünfzig Romane auf sich warten, denn erst am 17. Januar 1978 startete mit „Im Nachtclub der Vampire“ die eigenständige Serie „Geisterjäger John Sinclair“. Aus diesem Grund erscheint dieser Roman in späteren Auflagen übrigens auch immer erst als Band 51.

Bislang hatte Helmut Rellergerd die Romane alle alleine unter dem Pseudonym Jason Dark geschrieben, doch mit Start der eigenständigen Serie wurden ihm Co-Autoren zur Seite gestellt, die ihn bis zum 4. Januar 1982, bis Band 183, sporadisch unterstützten. Zu dieser Zeit gab es bereits eine parallel erscheinende Taschenbuchserie, die am 20. April 1981 mit „Angst über London“ an den Start ging. Fortan sollte einmal im Monat ein XL-Abenteuer mit dem beliebten Geisterjäger von Scotland Yard erscheinen, verfasst von einem einzigen Mann: Jason Dark.

Der Erfolg war so groß, dass ab Juni 1983 sogar eine Hörspielserie auf Kompaktkassette, produziert vom Wiesbadener Tonstudio Braun, erschienen ist, die es auf insgesamt 107 Folgen gebracht hat. Im Jahr 2000 startete eine weitere Hörspielserie, produziert von Lübbe Audio und WortArt unter der Regie von Oliver Döring: „John Sinclair Edition 2000“. Diese Serie zeichnete sich nicht nur durch einen modernen Soundtrack und filmreife Geräuscheffekte aus, sondern auch durch eine Schar durchweg prominenter Sprecher. Angefangen bei Frank Glaubrechtt, Franziska Pigulla, Martin May und Detlef Bierstedt, bis hin zu Udo Schenk und Jochen Malmsheimer. Der Erfolg war sensationell, und bald folgten die ersten Sonder-Editionen, eine Comedy-Folge und eine Prequel-Serie, die sogenannten „Sinclair Classics“. Nach siebzig Folgen der Edition 2000, neun Classic-Episoden und zwei Sonder-Editionen trat Oliver Döring zurück und übergab den Staffelstab an Dennis Ehrhardt. Mehr zu ihm später,  doch wer ist eigentlich dieser John Sinclair?

    Der Sohn des Lichts und das Sinclair-Team

    John Sinclair – Er ist Oberinspektor bei Scotland Yard, ledig, und der Erbe eines uralten silbernen Kreuzes. Dadurch wurde er zum Sohn des Lichts, dessen Bestimmung es ist, gegen die Mächte der Finsternis zu kämpfen. Johns Familie stammt aus Schottland, er selbst wuchs aber in London auf, wo sein Vater Horace F. Sinclair eine gutgehende Anwaltskanzlei besaß. Obwohl für John schon früh feststand, dass er zur  Polizei gehen würde, studierte er Psychologie und Jura, später kamen auch einige Semester Parapsychologie hinzu. Neben seiner Muttersprache Englisch spricht er fließend Deutsch und Französisch, sowie ein paar Brocken Italienisch. Er beherrscht Karate und verfügt über einen gültigen Pilotenschein für Hubschrauber. Vom Innenministerium wurde er mit Sondervollmachten ausgestattet, die ihn im Notfall Weisungsbefugnis über jede Polizeibehörde des Vereinigten Königreichs erteilen.

    John Sinclair wurde mehrere Male wiedergeboren. So hat er beispielsweise als Templerführer Hector de Valois gelebt, als Richard Löwenherz und vermutlich auch als König Salomo.

    Bill Conolly – Johns ältester Freund, der ihn fast seit Beginn an begleitet. Schon im zweiten Roman steht er John gegen die „Mörder aus dem Totenreich“ zur Seite. Bill ist Reporter und verheiratet mit Sheila Hopkins, der Erbin eines Chemie-Konzerns. Sheilas Vater wurde von dem Dämon Sakuro getötet, seitdem haftet ein Fluch an den Conollys, der sie immer wieder in die haarsträubendsten Situationen bringt. In Band 21 der eigenständigen Serie, „Anruf aus dem Jenseits“, wurde ihr einziges Kind geboren. Benannt wurde der Junge nach seinem Patenonkel John Sinclair. Um Verwechslungen zu vermeiden wird er aber nur Johnny genannt. Nach seiner Heirat mit Sheila zwang diese ihren Mann in Sachen Dämonenjagd kürzer zu treten. Wie gut, dass John eines Nachts jemanden kennenlernte, der ihm fortan im Kampf gegen die Hölle beistehen sollte.

    Es war „Die Nacht des Schwarzen Drachen“, in der John Sinclair seinen Kampfgefährten Suko kennenlernte. Suko ist Chinese und Meister fernöstlicher Kampftechniken. Er war lange Zeit freier Mitarbeiter von Scotland Yard und wurde von den Conollys finanziell unterstützt. Bis er in Band 189 „Dämonen im Raketencamp“ zum Inspektor ernannt und in die Spezialabteilung aufgenommen wurde.

    Geleitet wird diese von Sir James Powell. Er ist Superintendent bei Scotland Yard und hält seinen Männern nicht nur den Rücken frei, sondern organisiert auch ihren Kampf gegen die Mächte der Finsternis. Er ist für seine Männer rund um die Uhr erreichbar. Sollte er mal nicht in seinem Büro sitzen, hat man gute Chancen, ihn in seinem Club am Ufer der Themse zu erreichen. Sir James ist neben John Sinclair die älteste Figur und war bereits in Band 1 „Die Nacht des Hexers“ mit dabei.

    Glenda Perkins – Sie ist Sekretärin und Assistentin der Spezialabteilung, die ebenfalls seit den Anfängen der Serie mit dabei ist. Glenda ist eine junge modebewusste Frau mit schwarzen Haaren. Neben ihrem Organisationstalent ist es vor allem ihr Kaffee, der im ganzen Yard berühmt ist. Was das Geheimnis daran ist, weiß bis heute niemand.

    Jane Collins – Die Privatdetektivin lernt John während der „Hochzeit der Vampire“, seinem 23. Abenteuer im „Gespenster-Krimi“, kennen. John und Jane waren ein Paar, bis die Detektivin vom Geist Jack the Rippers besessen wurde und fortan dem Teufel und seiner Oberhexe Wikka diente. Nach einigen schweren Kämpfen gelang es John und seinen Freunden, Jane Collins zu retten. Seitdem besitzt sie ein künstliches Herz und arbeitet auch wieder als Privatdetektivin. Nur ihre Beziehung zu John Sinclair wurde nie wieder das, was sie früher einmal gewesen ist. Nach ihrer Rückkehr zog sie bei Lady Sarah Goldwyn, der inzwischen verstorbenen Horror-Oma ein, deren Haus und Vermögen sie erbte.

    „Der Gelbe Satan“ war es, durch den Suko in Band 50 seine große Liebe Shao kennenlernte. Damals ahnte noch niemand, am allerwenigsten sie selbst, dass sie die Nachfahrin der japanischen Sonnengöttin Amaterasu ist, die von ihrem Bruder Susanoo in die Dunkelwelt verbannt wurde. Eine schwere Bürde, denn Shao ist die Letzte in der langen Ahnenkette Amaterasus. Ihre Waffe ist eine Armbrust, die das Symbol der Sonnengöttin trägt. Gemeinsam mit Suko wohnt Shao in einem Appartement im zehnten Stock eines Hochhauses am Rande von Soho, direkt neben John Sinclair. Diese räumliche Nähe hat sich schon mehrfach bezahlt gemacht, denn die Feinde des Geisterjägers sind nicht nur gerissen, sondern auch äußerst mächtig.

    Skizze von John Sinclair
    Dark, Jason: John Sinclair - Der Geisterjäger und seine Freunde. Bastei Lübbe 1996. Illustrator: Vicente B. Ballestar.

     

    Supervampire, Schwarzer Tod und Teufel – Die wichtigsten Gegenspieler John Sinclairs

    Ein Held wird immer erst durch seine Feinde zu einem solchen, und John Sinclair hat es im Laufe der Jahre mit unzähligen Gegnern aus den unterschiedlichsten Mythologien zu tun bekommen. Oft sind sie aber auch einfach dem Gehirn von Jason Dark entsprungen. Dabei ging es ihm weniger um einen vielschichtigen Background oder originelle Namen. Vielmehr zeichneten sich Sinclairs Feinde durch eine gehörige Portion Charisma aus, was sie noch heute sehr beliebt macht und viele davon deswegen ihre eigenen kleinen Fan-Gemeinden besitzen.

    John Sinclairs erster wiederkehrender Gegner nannte sich schlicht und ergreifend Doktor Tod und hatte im gleichnamigen Gespenster-Krimi seinen ersten Auftritt. Dabei war Doktor Tod zunächst nicht mal ein richtiger Dämon. Er war ein Mensch, der dem Teufel diente und aus Leichen lebendige Wachsfiguren machte. John Sinclair konnte seinem Treiben ein Ende bereiten, doch Doktor Tod entkam. Nur wenig Wochen später erschuf er aus einem Stückchen Haut, das er John aus der rechten Wange schnitt, einen Doppelgänger. Dieser stand „In Satans Diensten“ und sollte die Freunde Sinclairs töten. Auch dieser Plan scheiterte und schließlich fand Doktor Tod auf der oben bereits erwähnten „Hochzeit der Vampire“ seinen vorläufigen Tod. Doch schon im nächsten Band, ebenfalls noch im „Gespenster-Krimi“ erschienen, kehrte er als Untoter zurück und der Leser konnte „Doktor Tods Höllenfahrt“ miterleben.

    Als John Sinclair mit dem deutschen Kommissar Will Mallmann „Das Horror-Schloss im Spessart“ besuchte, lernte er seinen nächsten großen Erzfeind kennen, der zu seiner persönlichen Nemesis werden sollte. Er nannte sich der Schwarze Tod und trat als haushohes pechschwarzes Skelett mit rotglühenden Augen in Erscheinung, das eine gewaltige Sense schwang und seinem Namen damit alle Ehre machte. Der Schwarze Tod existierte schon zu Zeiten von Atlantis und hat John Sinclair einiges abverlangt. Er war „Der Irre mit der Teufelsgeige“, der John „Lebendig befraben“ ließ. Als „Der Sensenmann als Hochzeitsgast“ tötete er Will Mallmanns Frau Karin kurz nach der Trauung. Doch John besiegte auch diesen Gegner. „Das letzte Duell“ fand auf dem Friedhof am Ende der Welt statt.

    Nachfolgerin des Schwarzen Tods wurde ausgerechnet Asmodina, die Tochter des Teufels. Eine wunderschöne Frau mit flammendroten Haaren und zwei gewundenen Hörnern, die ihr aus der Stirn wuchsen. Sie besaß die Figur einer Göttin. Diesen Körper erhielt sie von ihrem Vater Asmodis, dem Teufel, doch sie besaß noch einen anderen, denn Asmodina war zugleich auch Apep, die Höllenschlange. Das erste Mal erwähnt wurde Asmodina in Band 67 „Die Teufelssekte“, ihren ersten Auftritt hatte sie dann in Band 96 „Asmodinas Reich“. Da sie allein nicht gegen John Sinclair ankam, verbündete sich Asmodina mit dem Spuk, einem gestaltlosen Dämon, dem Herrn im Reich der Schatten, in dem die Seelen der getöteten Dämonen darben. Diesen überredete sie in Band 107 „Das Eisgefängnis“ dazu, die Seele von Doktor Tod freizugeben und schenkte ihr einen neuen Körper. Den des toten Mafioso Solo Morasso. Das war zugleich die Geburtsstunde der legendären Mordliga.

    In dieser Vereinigung sollten Menschen und Dämonen zusammenkommen, um die Welt aus den Angeln zu heben und Sinclair zu vernichten. Im Laufe der Zeit sammelte Solo Morasso, alias Doktor Tod, eine erkleckliche Anzahl an Verbündeten. Zu den Mitgliedern der Mordliga gehörten: Tokata, der Samurai des Satans, die Terroristin Pamela Scott, alias Lady X, die später zur Vampirin wurde, Marvin Mondo, der Monstermacher, Lupina, die Königin der Werwölfe, Vampiro-del-mar, der Kaiser der Vampire und Xorron, der Herr der Zombies und Ghouls.

    Asmodinas Plan ging allerdings nach hinten los, denn nicht nur Doktor Tod verriet sie, sondern auch der Spuk. „Bring mir den Kopf von Asmodina“ hieß der Roman, in dem Solo Morasso diesen Befehl in die Tat umsetzte und die Teufelstochter endgültig vernichtete.

    Doch auch nachdem die Mordliga ausgelöscht worden war, wurde es nicht ruhig. John musste gegen die Großen Alten antreten und erfuhr, dass an der Spitze der Höllenhierarchie das absolut Böse stand: Luzifer. Dieser setzt sich aus AsmodisBaphomet und Beelzebub zusammen, die jeder für sich schon eine erhebliche Bedrohung darstellten.

    Einer von Johns mächtigsten Feinden ist der Spuk, der Herr im Reich der Schatten. Der Spuk kam einst von den Sternen und schloss sich den Großen Alten an, die auf Atlantis herrschten. Er ist der letzte Überlebende dieser Dämonensippe und sammelt die Seelen getöteter Dämonen. Er ist ein Feind Luzifers, was ihn zeitweise zum Verbündeten des Geisterjägers macht, sofern es seinen Zielen dienlich ist.

    Einer der größten Schocks im Leben von John Sinclair war jedoch, als sein guter Freund Kommissar Will Mallmann zum Vampir gemacht wurde, der sich fortan Dracula II nannte. Durch einen Blutstein wurde er fast unbesiegbar und erschuf mit Luzifers Hilfe sogar eine eigene Vampirwelt. Erst nach jahrelangem Kampf gelang es John Sinclair, den Gegner im „Blutsturm“ zu vernichten.

    An Feinden mangelte es John Sinclair trotzdem nicht. Und einer seiner größten aktuellen Gegner erwuchs ebenfalls aus den Reihen seiner Verbündeten. Es war ein Agent der Weißen Macht, des Geheimdienstes des Vatikans, der von Luzifer zu seinem Diener gemacht wurde. Er heißt Matthias und trat zum ersten Mal bei „Luzifers Angriff“ in Band 1575 in Erscheinung. Bei ihm handelt es sich um einen Mensch-Dämon mit übernatürlichen Fähigkeiten und von beispielloser Grausamkeit. Matthias trägt mehrere Beinamen. Er ist nicht nur Luzifers erster Diener, sondern auch der Engelfresser und bezeichnet sich selbst als Sohn der Finsternis. Bis heute ist es John Sinclair nicht gelungen, diesen Gegner zu vernichten.

    „Terra pestem teneto – salus hic maneto“ - Die Waffen des Sinclair-Teams

    Um dieser Schar an Gegnern trotzen zu können, bedarf es bestimmter Waffen und Artefakte, die sich John Sinclair und seine Freunde oft hart erkämpfen mussten – und teilweise auch wieder verloren. Zu Beginn der Serie verfügte der Geisterjäger noch über einen gepanzerten Einsatzkoffer, der mit einem Sicherheitsschloss versehen war und Betäubungsgas verströmte, wenn Unbefugte versuchten, ihn zu öffnen. Später wurde dieser Einsatzkoffer ausgemustert. Seitdem werden die Waffen am Mann oder an der Frau getragen.

    Das silberne Kreuz – Es ist ungefähr handtellergroß und mit zahllosen Zeichen und Symbolen aus den unterschiedlichsten Mythologien versehen. An den vier Enden befinden sich die Insignien der vier Erzengel Michael, Gabriel, Raffael und Uriel. Erschaffen wurde das Kreuz von dem biblischen Propheten Hesekiel vor 2500 Jahren in babylonischer Gefangenschaft. Schon damals wusste er, dass es für John Sinclair, den Sohn des Lichts, bestimmt ist und ließ es von den Erzengeln weihen. Diese kann John Sinclair im Kampf gegen Luzifer durch lautes Rufen ihrer Namen um Beistand bitten. Während einer Zeitreise erfuhr er von einem alten Makkabäer eine magische Formel, mit der weitere Kräfte des Kreuzes aktiviert werden können.

    Die Formel lautet: „Terra pestem teneto – salus hic maneto“, was übersetzt soviel bedeutet, wie „Die Erde soll das Unheil halten – das Heil soll bleiben.“

    Das Kreuz hat im Laufe der Jahrtausende oft den Besitzer gewechselt. So besaßen es unter anderem Richard Löwenherz und Hector de Valois, bevor es später in den Besitz der rumänischen Familie Marek geriet, einem Geschlecht von Vampirjägern. Später fand es ein Vorfahr der Zigeunerin Vera Monössy in den Trümmern eines Klosters und vererbte es ihr. Sie überreichte es schließlich John Sinclair, als dieser ihr bei einem Raubüberfall beistehen wollte.

    Analog zum silbernen Kreuz schuf Hesekiel auch einen silbernen Dolch, in die er dieselben Zeichen gravierte. Allerdings besaß dieser Dolch nicht dieselben Kräfte wie das Kreuz. Den Grund dafür erfuhr John Sinclair Jahre später, als die Waffe dem Götzen Baal in die Klauen fiel. Es handelte sich nämlich um dessen Opferdolch, den Hesekiel zu einer Waffe des Guten machen wollte. John gelang es, den Dolch schließlich zurückzuerobern, doch die Zeichen waren daraufhin verschwunden. Später verschmolz der Dolch mit dem Schlangenkreuz und wurde vernichtet. Der Verlust dieser wertvollen Waffe hat John schwer getroffen. Zum Glück besitzt er noch andere.

    Der silbernen Bumerang - Er entstand aus den letzten Seiten des Buchs der grausamen Träume und wurde nicht nur dem Schwarzen Tod zum Verhängnis, sondern auch Asmodina. John nennt die Waffe scherzhaft auch die silberne Banane. Sie gehört zu den mächtigsten Waffen der weißen Magie überhaupt. Vor Jahren ist es dem Spuk gelungen, den Bumerang zu stehlen, ohne dass es John Sinclair überhaupt bemerkte. Dies gelang ihm durch einen magischen Trick. Mittlerweile befindet sich der Bumerang wieder im Besitz des Geisterjägers.

    Skizze von der Mordliga
    Dark, Jason: John Sinclair - Der Geisterjäger und seine Freunde. Bastei Lübbe 1996. Illustrator: Vicente B. Ballestar.

     

    Von einem Feind des Schwarzen Tods, dem Magier Myxin, erbeutete John einst die Dämonenpeitsche. Diese erschuf Myxin aus der Haut des atlantischen Dämons Nyrana. Sie besteht aus einem unterarmlangen Griff, der hohl und an einer Seite offen ist. Bewegt man diese Öffnung kreisförmig über dem Boden rutschen drei zirka armlange Riemen hervor. Die Peitsche ist äußerst mächtig und nur wenige hochrangige Dämonen sind gegen sie gefeit. Auf Menschen wirkt sie wie eine gewöhnliche Peitsche. Sie befindet sich mittlerweile im Besitz von Suko.

    Suko besitzt aber noch ein weiteres wichtiges Artefakt. Von den Mönchen eines tibetanischen Klosters erbte er einen bleistiftdünnen Stab, der von dem Religionsstifter Buddha persönlich geschaffen worden ist. Mit diesem Stab kann Suko die Zeit für fünf Sekunden anhalten, wenn er das Wort „Topar“ ruft. Dann erstarren alle sich in Hörweite befindlichen Personen. Nur der Träger des Stabs ist dann noch in der Lage sich zu bewegen und darf eine gefährliche Situation zu seinen Gunsten verändern. Allerdings darf er in dieser Zeit nicht töten, selbst Dämonen nicht, denn Buddha war jedes Leben heilig. Auf Gegenstände hat der Stab keine Auswirkungen, obwohl dies in den Anfängen der Serie oft anders geschildert wurde. Möglicherweise hängt diese Veränderung damit zusammen, dass der Stab tatsächlich mal zum Töten verwendet worden ist und seine Kraft verloren hat, sodass Suko sie erneuern lassen musste.

    Der Würfel des Unheils – Er wird auch das Orakel von Atlantis genannt. Er wurde von den Großen Alten erschaffen und befand sich Jahrtausende über im Besitz des Schwarzen Tods, bis er nach dessen Vernichtung von Asmodina gestohlen und Solo Morasso überlassen wurde. Der konnte mit ihm den Todesnebel erschaffen, der Menschen das Fleisch von den Knochen fraß. John hat lange versucht, diesen Würfel in seinen Besitz zu bekommen, es aber nie geschafft. Mittlerweile besitzt der Spuk den Würfel des Unheils.

    Bill Conolly brachte von einer Reise zum Planeten der Magier die Goldene Pistole mit. Sie verschießt einen ätzenden Schleim, der dieselbe Wirkung wie der Todesnebel besitzt. Trifft sie einen Gegner, so breitet sich der Schleimpfropf in Windeseile aus und formt eine hauchdünne und doch unzerstörbare Blase um das Opfer. Danach dauert es eine kurze Weile bis sich der Schleim an der Innenseite der Blase sammelt, bis er von oben auf das Opfer heruntertropft und es erbarmungslos zerstört. Unter dem Abzug befindet sich ein zweiter, kleinerer Hebel mit dem ein winziger blauer Pfeil abgeschossen werden kann, der die Blase vernichtet. Dies ist darüber hinaus nur mit dem Kreuz und der Dämonenpeitsche möglich. Jahrelang befand sich die Goldene Pistole im Besitz von Bill Conolly. Mittlerweile hat sich der Schleimvorrat erschöpft und regeneriert sich nur äußerst langsam. Sie wird in der Asservatenkammer von Scotland Yard verwahrt.

    Um auch gegen orientalische Dämonen gewappnet zu sein besaß John eine Gnostische Gemme. Einen kleinen unscheinbaren Stein, der eine Schlange darstellte, die sich selbst in den Schwanz beißt. Die Gemme wurde jedoch schon bald von der „Karawane der Dschinns“ (Band 371) vernichtet.

    John Sinclair hat im Laufe der Jahre ein effektives Netzwerk um den gesamten Globus aufgebaut, zu denen Frauen und Männer der unterschiedlichsten Kulturen und Glaubensrichtungen gehören, die ihn im Kampf gegen das Böse unterstützen. Zu ihnen gehört auch Mandra Korab, ein Dämonenjäger aus Indien. Von ihm erhält John Sinclair beispielsweise die Magische Kreide. Sie besteht aus Tierfetten und magisch wirksamen Kräutern. Beim Auftragen hinterlässt sie einen leichten Fettfilm und besitzt einen grünlichgelben Schimmer. Sie dient vor allem als Defensivwaffe und ist selbst nicht in der Lage Schwarzblütler zu vernichten. Eine weitere Waffe, die John Sinclair von Mandra Korab erhält ist der Silberne Nagel. Er ist ungefähr doppelt so dick wie ein gewöhnlicher Zimmermannsnagel derselben Länge und mit fremdartigen Schriftzeichen und Symbolen verziert. John bekommt ihn kurz vor „Doktor Tods Höllenfahrt“ und soll diesem auch zum Verhängnis werden. Später fällt er Asmodina in die Hände, die mit ihm den Verräter Solo Morasso umbringen will. Nach Asmodinas Vernichtung bleibt er im Reich des Spuks verschollen. Erst später stellt sich heraus, dass Asmodis ihn in seinen Besitz gebracht hat und als John Sinclair „Das Erbe des Doktor Tod“ auf Hawaii entdeckt, fällt ihm der Silberne Nagel wieder in die Hände. Seitdem hat er ihm bereits einige gute Dienste geleistet.

    Zur Standardausrüstung des Sinclair-Teams gehört zudem eine halbautomatische Pistole der Marke Beretta. Die Projektile bestehen aus einer Silber-Blei-Ummantelung und besitzen ein Kaliber von 9 mm. Das Magazin fasst fünfzehn Silberkugeln, die noch mühsam per Hand gegossen werden. Dies übernimmt ein ehemaliger Mönch namens Father Ignatius, der mittlerweile in Rom, im Vatikan, lebt und dort der Vorsitzende eines Geheimdienstes ist, der sich die Weiße Macht nennt.

     

     

    Über die Autoren

    Florian Hilleberg wurde 1980 in Uelzen geboren. Zum Studium der Forstwirtschaft zog es ihn nach Göttingen, wo er auch heute noch lebt. Nur Förster ist er nie geworden. Stattdessen hat er nach dem Studium eine Ausbildung zum Krankenpfleger gemacht, die ihn in die Psychiatrie gebracht hat. Dort arbeitete er insgesamt fünfzehn Jahre, bevor man ihm zutraute auf eigenen Beinen zu stehen.  Nebenbei hat er seine Liebe zum Schreiben wiederentdeckt und ist inzwischen einer der neuen Autoren für die Heftromanserien JOHN SINCLAIR und MADDRAX, für die unter dem Pseudonym Ian Rolf Hill tätig ist. 

    Sascha Vennemann, Jahrgang 1981, liest seit fast 20 Jahren alle Heftromane, die er in die Finger bekommen kann. 2008 erschien in der Bastei-Science Fiction-Serie STERNENFAUST sein erster eigener Roman. Seit 2010 gehört er zu den Stammautoren des postapokalyptischen  Genre-Mix MADDRAX - DIE DUNKLE ZUKUFT DER ERDE aus dem selben Verlag. Darüber hinaus ist er seit der ersten Ausgabe als Redakteur für das GEEK!-Magazin (Panini) tätig, bei dem er sich um die Rubriken Hörspiele, Sachbücher und - natürlich - Heftromane kümmert. Auch im VIRUS-Magazine (raptor publishing) erscheinen regelmäßig Beiträge von ihm.