Science Fiction

Die besten Science-Fiction-Hörbücher auf Spotify

Die besten Science-Fiction-Hörbücher auf Spotify

Fabian Neidhardt, 16.07.2019

Im ganzen reichhaltigen Angebot von Spotify ist es manchmal schwer, die wahren Schätze zu finden. Unser Autor Fabian Neidhardt hat eine Auswahl für die besten Science-Fiction-Hörbücher getroffen.

(PS: Und hier geht es zu den besten Fantasy-Hörbüchern auf Spotify)

„Perry Rhodan – das größte Abenteuer“ von Andreas Eschbach

Perry Rhodan ist wohl die bekannteste Science-Fiction-Serie in Deutschland. Seit fast 60 Jahren kommt wöchentlich eine Fortsetzung des Weltraumabenteuers als Heft heraus, und bisher war eine ganze Generation irgendwie außen vor. Wie soll man denn eine Serie verstehen, die sich seit 60 Jahren aufbaut und mittlerweile einen Umfang von etwa 560 Bänden Harry Potter hat? Aber jetzt legt Andreas Eschbach das Prequel vor, „Perry Rhodan – Das größte Abenteuer“, gelesen von Uve Teschner. 30 Stunden, die uns Perry näherbringen und nach denen wir dann entscheiden können, wie tief wir einsteigen wollen.

„Morgengrauen“ von Linda Nagata

Nanotechnologie, Computer und Roboter, so klein, dass sie in Blutbahnen durch den Körper gleiten und ihn – in diesem Fall – besser machen. Linda Nagata gilt als Pionierin des Nanopunk, und „The Red“ spielt auch mit dieser Idee. In einer gar nicht so fernen Zukunft ist James Shelley Befehlshaber einer Einheit von hochtechnisierten Soldaten, die Spielfiguren eines Krieges sind, der nur aus Geldgier geführt wird. „Morgengrauen“ ist der erste Teil, auf Spotify gibt es die ganze Trilogie, gelesen von Matthias Lühn.

„Mortal Engines“ von Philip Reeve

In einer Welt, in der Städte auf Rädern unterwegs sind und größere Städte die kleinen verschlingen, muss der junge Historiker Tom erkennen, dass die Geschichte, die ihm über seine Heimatstadt London erzählt wurde, nicht stimmt. Zusammen mit der extrem vernarbten Hester sucht er nach der Wahrheit. Der Film zu „Mortal Engines – Krieg der Städte“ hat zu sehr an der Geschichte gebogen und ist gefloppt. Die Original-Buchserie von Philip Reeve hat vier Bände, von denen drei schon auf Spotify sind, gelesen von Robert Frank. Guter Stoff, der die Welt immer weiter aufbaut.

„Blade Runner“ von Philip K. Dick

Als Film ist „Blade Runner“ mittlerweile Kult, die Romanvorlage „Träumen Androiden von elektrischen Schafen“ von Philip K. Dick erweitert die Welt durch mehrere Erzählstränge und weicht in einigen Punkten vom Film ab und ist auch weniger melancholisch, dafür mit einem sarkastischen Unterton. Und Torben Kessler kann ich ewig zuhören.

„Oryx und Crake“ von Margaret Atwood

„Oryx und Crake“ von Margaret Atwood hatte ich schon damals auf meiner Top10 Liste, hier gehört es auch rein: eine Dystopie, in der der Mensch durch Genmanipulation total verfremdet wurden und wir den Erinnerungen des wohl letzten tatsächlichen Menschen überhaupt zuhören, großartig erzählt von Uve Teschner. Auftakt der komplett auf Spotify verfügbaren Trilogie, deren Hörbuchcover so schön einander angepasst sind.

„Red Rising“ von Pierce Brown

Wenn ihr auf Dystopien wie „Hunger Games“ steht, hört in „Red Rising“ von Pierce Brown rein. Darrow gehört zur unterdrückten Schicht auf dem Mars und muss unter Tage dafür schuften, dass es ein paar wenigen auf der Oberfläche gut geht. Bis er einen Weg findet, sich bei ihnen einzuschleusen, um sie zu vernichten. Eigentlich war die Serie als Trilogie geplant, allerdings arbeitet Brown gerade am fünften Teil. Als Buch fand ich es manchmal plump geschrieben, aber Marco Sven Reinbold gibt dem Thema und Darrow genau die richtige Stimmung. Alle Teile sind online.

„Robocalypse“ von Daniel H. Wilson

„Robocalypse“ von Daniel H. Wilson hat mich damals ziemlich begeistert. Die Geschichte einer vollautomatisierten Welt, in der sich die Roboter gegen die Menschen auflehnen. Autos machen ganz ohne Fahrer Jagd, Pflegeroboter töten, und Militärgeräte richten sich gegen Menschen. Aber es gibt auch Hoffnung. In Form von Menschen und vereinzelten Maschinen. Das wirklich Spannende an dieser Geschichte ist die Form, denn sie kommt als Tatsachenbericht verschiedenster Menschen daher. Erst im Laufe des Romans kann man die Sichtweisen und Erzählungen miteinander in Verbindung setzen, und ich habe kaum einen anderen Roman konsumiert, der auf so unterschiedliche Weise das Thema „Roboter beherrschen die Welt“ angeht. Und Rolf Berg schafft es, dem Ganzen mehrere Stimmen zu verleihen. Leider hat es Band zwei nie ins Deutsche geschafft.

„Schöne neue Welt“ von Aldous Huxley

Als Roman ist „Schöne neue Welt“ ein Klassiker. Vor ein paar Jahren kam die Hörspielfassung des rbb heraus, knapp zwei Stunden, also Spielfilmlänge fürs Ohr. Unter anderem mit Gerd Wameling, Leslie Malton, Irm Herrmann, Cathlen Gawlich, Lars Rudolph, Christopher Nell, Regina Lemnitz und Britta Steffenhagen.

„Das Syndrom“ von John Scalzi

„Das Syndrom“ von John Scalzi wird als Thriller vermarktet und ist es auch – nur im Sci-Fi-Setting. Menschen, deren Geist vollkommen gesund, aber in einem defekten Körper eingeschlossen ist – das Locked-in-Syndrom gibt es tatsächlich –, können in Roboterhüllen wieder am Leben teilnehmen. Chris ist einer der bekanntesten in einem solchen „Threep“, und er arbeitet beim FBI. Matthias Lühn erzählt den Krimi locker, und es macht Spaß, diesen Thriller mit seinen Sci-Fi-Aspekten zu hören. Als Buch gibt es schon einen Nachfolger („Frontal“), der es noch nicht ins Hörbare geschafft hat.

„12 Monkeys“ von Elizabeth Hand

Auch „12 Monkeys“ ist als Film (und Serie) bekannt, es gibt aber auch ein Buch dazu. Das ist zwar nach dem Film geschrieben worden und erzählt dieselbe Geschichte, aber Elisabeth Hand schafft es, besonders dem Innenleben der Figuren noch Dinge hinzuzufügen, sodass man gleichzeitig die Bilder des Films im Kopf hat und trotzdem mehr erlebt. Und Uve Teschner höre ich sowieso gern sechs Stunden lang zu.

Viel Spaß beim Hören!

Und hier geht es zu den besten Science-Fiction-Hörbüchern auf Spotify 2023.